HAUS L
residental Mondsee Österreich Privat
Die Aufgabe erscheint einfach. Die Bauherren, eine Familie aus Wien, möchte ihr Sommerhaus am Mondsee erweitern. Sie beweisen Mut. Nehmen sich zwei Architekten, die am Ende ihres Studiums stehen, an der Schwelle ins Berufsleben. Es wird das erste Haus. Eine Prise Leichtsinn ist erforderlich. Und eine große Portion Vertrauen. Auf beiden Seiten. Dass man sich vorher gekannt hat, ist ein kleiner Vorteil. Der Moment der ersten Präsentation bleibt eingebrannt. „Ist das möglich?“ Erinnert uns sehr, an das Schwimmen ohne Schwimmflügerl. Ja, wir schaffen das! (Zitat: Bob der Baumeister) Zusammenspiel zwischen Alt und Neu. Und damit meinen wir nicht nur die Architektur. Ist es doch so, dass die gesamte Familie ihre erholsame Zeit dort verbringt. Aufgebaut auf einem Bauwerk aus den 60er Jahren, dem klassischen Bungalow. Ersetzt der Umbau das Dach und bleibt trotzdem Dach. Die Hürde die zu unterschreiten war, wurde behördlich vorgegeben. Kein mm höher als der Bestand. Alles um nur nicht den Naturschutz zu verletzen. Die Erweiterung hat eine Wohnfläche von 180m². Wichtig ist der große Wohnraum, mit Blick in alle Himmelsrichtungen, dringend sind vier Schlafzimmer und Nebenräume. Komplex aber nicht kompliziert. Das gilt für die Raumaufteilung und die Konstruktion. Leicht muss sie sein. Das ist keine Frage der Erfahrung, sondern der Begeisterung und des Interesses. Und an der Außenseite eine Haut aus Aluminium. Leicht bewittert. Auch als Geste an die schroffen Oberflächen der Umgebung. Glas im Kopf, von Wohnraum sieht man alles, was es zu sehen gibt. Blick durch das komplette Haus inklusive. Die Bauzeit beträgt ca. ein Jahr, die Planung davor dasselbe. Es gibt Lösungen, von Kompromissen wollen wir nicht zu reden. Aber immer als Ergebnis gemeinsamer Diskussionen. Der Erkenntnis bleibt, dass vielleicht doch nicht die Bar und die Kirche die schwierigsten Aufgaben sind, in der Architektur, sondern das Einfamilienhaus. Zumindest bis jetzt. Natürlich sehnen wir uns danach große und noblen Aufgabe zu erfüllen, doch ist es unsere Freude, kleine Aufgaben so zu erfüllen, als ob sie groß und nobel wären. Das Abenteuer geht weiter. Es gibt einen Folgeauftrag. Wir freuen uns. Unsere Bauherrn auch. Danke.
Es hat Freude bereitet.
Manuel Singer + Christoph Monschein, 2006